Am 1. Dezember rücken die Themen HIV und Aids am Welt-Aids-Tag wieder in den Fokus der Öffentlichkeit. Trotz Forschungserfolgen und neuer Therapien sind HIV und Aids weiterhin nicht heilbar. Betroffen sind sowohl homosexuelle, heterosexuelle als auch bisexuelle Menschen.

Leben mit HIV.
Anders als du denkst.

Menschen mit HIV können heute leben wie alle anderen. Und haben deswegen auch die gleichen Alltagsprobleme. Egal, ob es um Arbeit, Freizeit, Sexualität oder Familienplanung geht: HIV muss heute bei rechtzeitiger Behandlung keine Beeinträchtigung mehr sein. — Diskriminierung macht HIV-positiven Menschen aber das Leben oft immer noch unnötig schwer. Hier sind viele Erlebnisberichte und Informationen.

Hilf auch du jetzt mit!

Spendendosen stehen bereit!

Ab sofort können wieder Spendendosen für den Welt-Aids-Tag abgeholt werden. Zu unseren Öffnungszeiten gibt der Empfang Spendendosen und Schleifen aus. Sollten es mal mehr Spendendosen werden, bitte vorher eine Mail an info@aidshilfe-koeln.de senden.

Montag bis Donnerstag:
10:00 bis 13:00 und 14:00 bis 16:00 Uhr

Freitag:
geschlossen

… oder als Online-Kapagne?

Aktiviere deine Freunde, deine Herzensangelegenheit zu unterstützen. Das ist für dich kostenlos.

  1. Hier Facebook Spendenportal besuchen (facebook.com/fundraisers)
  2. Auf „Non Profit“ klicken.
  3. „Aidshilfe Köln“ suchen und auswählen.
  4. Spendenziel einstellen.
  5. Enddatum am 6. Dezember
  6. Erzähl, warum du für die AHK sammelst. Wie ist deine Verbindung zur AHK? Ist dir Aufklärung wichtig? Hilfe für Betroffene? Die Unterstützung für Frauen- und Familien? Support für Substanzkonsumierende? Machst du ein Ehrenamt?
  7. Mach deine Community regelmäßig darauf aufmerksam.
  1. Starte eine Insta-Story.
  2. Füge den Spenden-Sticker hinzu
  3. Aidshilfe Köln oder Checkpoint auswählen.
  4. Story abschicken.
  1. Einfach einen dieser Links kopieren:
    paypal.me/ahkoeln
    ahkoeln.de/spenden
  2. …und überall posten.

Spendenergebnisse 2019

 aus Offline-Spenden und Spendendosen.
Auswertung erfolgt noch bis weit nach dem 1. Dezember.
Aktualisierung alle 15 Minuten.
Alle Spenden im Überblick gibt es hier.

Warum braucht die Aidshilfe Geld?

Um die vielfältigen Beratungs- und Präventionsangebote der Aidshilfe aufrechterhalten zu können, braucht der Verein pro Jahr gut 300.000 Euro. Mit deiner Spende hilfst du, dass die wichtigen Projekte langfristig gesichert sind. Die Aidshilfe Köln wird durch städtische Mittel und durch Mittel des Landes NRW gefördert. Hinzukommen Mittel aus Leistungsvereinbarungen mit der Stadt und dem Landschaftsverband Rheinland für einen großen Teil der Beratungsangebote, Unterstützungsleistungen von der Deutschen Aids-Stiftung und anderen Institutionen. Rund 300.000 Euro des jährlichen Gesamtbudgets von 1.8 Millionen Euro muss die Aidshilfe Köln jedoch in jedem Jahr aus Eigenmitteln aufbringen.

2016 haben deutschlandweit 3.700 Menschen eine HIV-Neudiagnose erhalten, davon waren 850 in Nordrhein-Westfalen. Es wurden insgesamt 145 HIV-Neudiagnose in Köln mitgeteilt. Im Vergleich zum Vorjahr ist es ein leichter Anstieg, der aber im Rahmen der üblichen Schwankungen der letzten Jahre liegt. Damit bekommen in Köln pro Woche drei Menschen ein positives Testergebnis mitgeteilt.

Der Anteil der Personen, die mit einer HIV-Infektion diagnostiziert wurden und eine antiretrovirale Therapie erhalten, ist von 74 % im Jahr 2006 auf 86 % im Jahr 2016 angestiegen. Etwa 93 % dieser Therapien verliefen im Jahr 2016 erfolgreich.

Allerdings sagt die Zahl der Neudiagnose nichts über den Zeitpunkt der Infektion aus. Diese kann schon Jahre zurückliegen. Deutschlandweit rechnet das Robert-Koch-Institut damit, dass knapp 13.000 Menschen nichts von ihrer HIV-Infektion wissen.

Termine

Zahlreiche Kölner Unternehmen, Organisationen und Schulen unterstützen uns an diesem Tag. Sie führen eigene Spendenaktionen durch und beziehen mit dem Tragen der roten Solidaritäts-Schleife gegen Ausgrenzung von Menschen mit HIV Stellung.

Ob groß, ob klein, jung und alt, jede:r ist willkommen an diesem Tag aktiv zu werden. Am Empfang der Aidshilfe stehen zahlreiche Spendendosen, Poster, Info-Materialien bereit, um am 1. Dezember eingesetzt zu werden.

Jetzt spenden

Um die vielfältigen Beratungs- und Präventionsangebote der Aidshilfe aufrechterhalten zu können, braucht der Verein pro Jahr gut 300.000 Euro. Mit deiner Spende hilfst du, dass die wichtigen Projekte langfristig gesichert sind. Die Aidshilfe Köln wird durch städtische Mittel und durch Mittel des Landes NRW gefördert. Hinzukommen Mittel aus Leistungsvereinbarungen mit der Stadt und dem Landschaftsverband Rheinland für einen großen Teil der Beratungsangebote, Unterstützungsleistungen von der Deutschen Aids-Stiftung und anderen Institutionen. Rund 300.000 Euro des jährlichen Gesamtbudgets von 1.8 Millionen Euro muss die Aidshilfe Köln jedoch in jedem Jahr aus Eigenmitteln aufbringen.

Wir bedanken uns bei allen Unterstützer:innen des Welt-Aids-Tages:

AntoniterCityKirche
Artus Apotheke, Köln
Birken Apotheke
Centrum Schwule Geschichte
Die Mumu
Fliegende Pillen
Gilead
Hard Rock Cafe Köln
Hörlounge – Ihr Hörakustiker
MediaPark Apotheke
NetCologne
Nikolausdorf, Rudolfplatz Köln
Pride Salon
Queeres Netzwerk
Railbow
REWE Group
REWE To Go
SC Janus
ViiV Healthcare
VVG
Westgate Apotheke
Eurowings
So war’s 2021

Welt-Aids-Tag Aktion im REWE Markt Dellbrück

Erstmals hat in diesem Jahr im Rahmen des Welt-Aids-Tages eine Aktion in einem REWE Markt stattgefunden. Und zwar in Dellbrück bei Jörg Combach. Vom 29.11. bis zum 04.12. hatte er im Eingangsbereich einen Stand aufgebaut, Soli-Bärchen verkauft, Spenden an der Kasse gesammelt und Infomaterial an die Kund:innen verteilt. „Ich wünsche mir, dass alle so akzeptiert werden, wie sie sind“, so begründet Jörg Combach sein Engagement im Rahmen des Welt-Aids-Tages. Bei der Aktion sind über 750 Euro zugunsten der Aidshilfe Köln zusammengekommen.

Dokumentation: 40 Jahre Aids – Schweigen = Tod

„Diesem Virus ist es egal, ob der Mensch, der infiziert wird, homo- oder heterosexuell ist“, sagt Jobst Knigge. Der Regisseur erzählt in seiner neuen TV-Dokumentation „40 Jahre Aids – Schweigen = Tod“ die bewegenden Geschichten von Menschen mit HIV – in Deutschland und Frankreich seit den Achtzigerjahren bis heute. Im Interview spricht er über die Auswahl seiner Interview-Partner:innen, den Produktionsprozess und warum HIV/Aids ein Thema für alle ist. Bis zum 28. Februar ist die Doku in der Arte Mediathek abrufbar.

Mediziner:innen sollen nicht mutmaßen, sondern Diskriminierung von Menschen mit HIV im Gesundheitswesen abbauen! 

Forderungen zum Medienaufreger Omikron und HIV — Ein Zwischenruf von Beate Jagla

„Die überraschend viele Mutationen tragende Corona-Variante Omikron könnte Experten zufolge in einem Patienten mit HIV oder einer anderen Form der Immunschwäche entstanden sein“, konnten wir gestern bei ntv und in vielen anderen Medien lesen. „Das sei denkbar und wahrscheinlich, ähnliche Befunde seien in anderen Fällen bereits publiziert worden.“ So lässt sich der Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Immunologie (DGfI) gestern im oben genannten Artikel zitieren. Auch ein fachlich versierter Bundestagsabgeordneter soll laut diesem Artikel in der vergangenen Woche getwittert haben, dass die vielen Mutationen für eine Entstehung in HIV-Patienten sprächen.
Kann sein, dass das sachlich richtig ist. Das kann ich nicht beurteilen. Die Worte „denkbar“, „wahrscheinlich“ und „ähnliche Befunde“ lassen aber zumindest den Verdacht aufkommen, dass es sich hierbei um Hypothesen handelt, die nicht bewiesen sind.

Was wird daraus in den Medien? Genau: „Omikron könnte in HIV-Patienten entstanden sein“. Manchmal auch mit einem Alibi-Fragezeichen versehen. Na, super! Seit vielen Jahren arbeiten unzählige Menschen daran, die Diskriminierung von Menschen mit HIV in Deutschland und in der Welt abzubauen. Und jetzt das: Ein neues Stigma, passend platziert, rund um den Welt-Aids-Tag, mit maximaler Medienaufmerksamkeit. Und das ist noch nicht alles.

Der Generalsekretär der Deutschen Immunolog:innen lässt sich im o.g. Artikel weiter zitieren: „Zur Vermeidung der Ausbreitung so umfangreich veränderter Varianten wie Omikron wäre es demnach wichtig, infizierte immungeschwächte Menschen zu identifizieren und sie zu isolieren, bis sie nicht mehr infektiös sind.“

Natürlich weiß ich, dass die Selbstisolation in Sachen Corona tatsächlich weiterhilft. Ich bin ja nicht blöd. Aber ich höre ganz laut den Anklang an alte Forderungen der 80iger Jahre des vergangenen Jahrhunderts, man möge Aidskranke in speziellen Heimen sammeln oder auch konzentrieren. … Ja, das wurde damals so gesagt. Hören Sie es auch? Identifizieren und isolieren – was soll denn das heißen? Zwangstests auf Corona und HIV? Kasernierung? Im fernen südlichen Afrika, für das mensch ja alles fordern darf, oder im nahen Deutschland?

Zumindest in dem oben genannten Artikel wird keine Forderung erhoben, dass endlich alle Menschen mit HIV in Ländern südlich der Sahara Zugang zu einer HIV-Behandlung bekommen müssen. Es wird auch nicht darauf hingewiesen, dass die Verteilung des Corona-Impfstoffs auf dieser Welt nicht gerecht ist, und mehr Übertragungen eben auch das Risiko von Mutationen erhöhen. Das sind die wirklichen Skandale! Aber Menschen mit HIV und andere immungeschwächte Personen zu isolieren, das soll die Lösung sein?

Ich hätte mir gewünscht, dass der Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Immunologie und der fachlich versierte Bundestagsabgeordnete rund um den Welt-Aids-Tag 2021 darauf hingewiesen hätten, dass sechs von zehn Menschen mit HIV in Deutschland in den letzten zwölf Monaten im Gesundheitswesen mindestens eine negative Erfahrung aufgrund ihres HIV-Status gemacht haben. Ich hätte mir gewünscht, dass sie es beschämend fänden, dass in unserem Land Patient:innenakten von Menschen mit HIV markiert werden und ihnen wegen ihres HIV-Status Gesundheitsleistungen verweigert werden. Und ich hätte mir gewünscht, dass sie ihre Kolleg*innen dazu aufgerufen hätten, gemeinsam daran etwas zu ändern.

Die Gebrüder Grimm wussten schon im 19. Jahrhundert, dass das Wünschen nur in den alten Zeiten geholfen hat. Also spreche ich über Forderungen: Ich fordere von Ärzt:innen, dass sie auch darauf achten, welche Folgen ihre Aussagen für ihre Patient:innen haben, gerade dann, wenn Vermutungen und Hypothesen geäußert werden und keine Fakten. Ich fordere, dass sie Menschen mit HIV unterstützen und nicht zur Stigmatisierung beitragen. Und ich fordere, dass sie ihren wirklich notwendigen Beitrag zum Abbau der Diskriminierung von Menschen mit HIV im deutschen Gesundheitswesen leisten. Schönen Welt-Aids-Tag 2021! Was war das noch für ein Tag? Ach ja, der Tag der Solidarität mit Menschen mit HIV.

Über das Ausmaß der im deutschen Medizinsystem erlebten Diskriminierung lesen Sie hier bei positive stimmen 2.0.